Wenn wir mit unseren Kundinnen und Kunden im Lebensmitteleinzelhandel sprechen, kommt ein Thema immer wieder auf: die Mitarbeiterbindung.
Kein Wunder. Die Mitarbeitenden sind schließlich das Herzstück eines jeden Unternehmens. Der rote Faden, der sich durch alle Abteilungen zieht – von der Frischetheke bis hin zum Lager. Genau deshalb sollte eine langfristige Mitarbeiterbindung stets oberste Priorität haben.
Doch wie verhindern Sie eine hohe Fluktuation Ihrer Mitarbeitenden im Lebensmitteleinzelhandel aktiv? Das erfahren Sie in diesem Artikel.
Warum ist die Mitarbeiterbindung in aller Munde?
Die starke Konzentration auf den Umsatz von Supermärkten ist nicht neu. Ganz im Gegenteil: Bereits seit Jahrzehnten verfügen Personalabteilungen über entsprechende Strategien und Richtlinien, um die Umsätze im Lebensmitteleinzelhandel zu verfolgen und vor allem zu steigern.
Was hingegen neu ist, ist der zusätzliche starke Fokus auf die Mitarbeiterbindung. Diese hat sich in den letzten Jahren als ganz eigener KPI (Key Performance Indicator) durchgesetzt. Ein Teil des Verdienstes kommt der verstärkten Nutzung von HR-Software zu.
Moderne HCM und Workforce Management Software-Lösungen sind in den letzten Jahren zu einem wichtigen Bestandteil der Unternehmensabläufe im Dienstleistungssektor geworden. Denn sie zentralisieren eine Vielzahl von Daten rund um den gesamten Betrieb.
Unternehmensweite Analysen können so deutlich leichter durchgeführt werden. Auch einst vage Kennzahlen wie die Mitarbeiterbindung sind heute messbare KPIs, die zur Steigerung der betrieblichen Effizienz genutzt werden können.
Great Resignation, Big Quit & Great Reshuffle
Wenn der vermehrte Fokus auf die Mitarbeiterbindung ein allmählicher Wandel war, dann war die Coronapandemie ein plötzlicher. Mit ihr kam eine Kehrtwende auf dem Arbeitsmarkt. Plötzlich kündigten viele Menschen weltweit ihren Job und personelle Unterbesetzungen wurden zu einem großen Problem.
Ein Phänomen, das als „Great Resignation”, „Big Quit”oder „Great Reshuffle” bekannt ist und Personalverwaltungen im gesamten Land ziemlich beschäftigt hat. So zeigen aktuell mehr Menschen denn je Wechselbereitschaft oder haben ihren Job bereits gekündigt, um sich beruflich umzuorientieren.
Laut einer Forsa Langzeitstudie liegt die Wechselbereitschaft von Beschäftigten aktuell auf hohem Niveau. Knapp vier von zehn Befragten in Deutschland sind offen dafür. Auffällig ist, dass vor allem die jüngeren Generationen (18 bis 39 Jahre) sehr offen für Neues sind.
In Kombination mit dem immer gravierender werdenden Fachkräftemangel sind die Unternehmen folglich mit einem erheblichen Personalmangel konfrontiert. So haben rund 80 Prozent der Personalverantwortlichen im Einzelhandel derzeit Schwierigkeiten, geeignetes Personal für Ihre Geschäfte zu finden. In dieser Atmosphäre ist es umso wichtiger, die Mitarbeitenden zu halten.
Die Auswirkungen einer geringen Mitarbeiterbindung
Es kostet Sie deutlich mehr Geld, neue Mitarbeitende einzustellen, als bestehende zu halten.
Da ist der Prozess der Einstellung, Einweisung und Einarbeitung. Zudem der Produktivitätsverlust, während sich Ihre neuen Mitarbeitenden einarbeiten. Die Folgen sind hoch. So zahlen Unternehmen laut der Retail Times pro Mitarbeitenden, der/die das Unternehmen verlässt, knapp 4.200 Euro.
Hinzu kommt das Thema der Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit. Immerhin sind Mitarbeitende produktiver, wenn sie mit Menschen zusammenarbeiten, die sie mögen. Ein Beispiel dafür liefert das führende Forschungsunternehmen Gallup:
„Unsere Untersuchungen haben wiederholt gezeigt, dass Freundschaften am Arbeitsplatz die Produktivität der Mitarbeitenden steigern.“
Amy Adkins, Gallup
Wenn es in Ihren Supermärkten also bereits eine hohe Abwanderungsrate von Kollegen gibt, dann hat dies auch negative Auswirkungen auf die künftige Fluktuationsrate.
Die Gründe für hohe Mitarbeiterfluktuation in Supermärkten
Die Fluktuationsrate im Einzelhandel war schon immer höher als in anderen Branchen. Dabei sind die Gründ für für hohe Mitarbeiterfluktuation vielfältig.
Zum einen ist die Belegschaft im Einzelhandel in der Regel recht jung. Ein Großteil der Menschen ist in Ihren Zwanzigern noch nicht auf der Suche nach dem Job fürs Leben. Zum anderen ist der Stellenmarkt im Lebensmitteleinzelhandel hart umkämpft.
Ein weiterer Grund für die hohe Fluktuation ist die Work-Life-Balance. Also, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Denn wenn uns die große Resignation eines gelehrt hat, dann, dass wir alle deutlich mehr Flexibilität von unserem Arbeitsleben erwarten.
Ein Beispiel dafür ist diese Umfrage der britischen Jobvergleichsseite Breakroom. Sie befragten Tausende von Arbeitnehmenden in Supermärkten, wie gut sie ihre Arbeitgeber bewerten. Wodurch unterschieden sich die am besten und am schlechtesten bewerteten Supermarktketten?
Die Antwort von Breakroom: "Die größten Unterschiede zeigen sich darin, wie sie ihre Einsatzpläne gestalten." Die Befragten schätzten es, dass sie ihre Schichtpläne lange Zeit im Voraus erhalten. Und dass sie die Möglichkeit haben, bei Bedarf Änderungen vorzunehmen.
Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Mitarbeitenden effektiv binden können.
So senken Sie aktiv eine hohe Fluktuation
Wenn Ihre Mitarbeitenden mehr Kontrolle über die eigenen Arbeitszeiten haben, fühlen sie sich anerkannt und wertgeschätzt. Und das hat positive Effekte für Ihr Unternehmen und die Personalfluktuation. Denn in Konsequenz steigern sie ihr Engagement und die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich nach einem anderen Arbeitsplatz umsehen, sinkt.
Lassen Sie uns also über wirkungsvolle Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung sprechen. Welche Handlungen kann Ihr Unternehmen ergreifen, um die Work-Life-Balance Ihrer Angestellten zu verbessern und die Mitarbeiterfluktuation zu senken?
1. Effizienteres Forecasting
Wie die Umfrage von Breakroom gezeigt hat, wünscht sich ein Großteil der Angestellte eine klare Übersicht über ihre anstehenden Arbeitszeiten.
Zwar ist es manchmal unvermeidlich, dass Mitarbeitende in letzter Minute einspringen müssen – zum Beispiel, wenn eine andere Person krank geworden ist. Doch in vielen Fällen liegt es schlicht und einfach daran, dass die Schichtplanung der Filiale nicht so gründlich ist, wie sie sein könnte.
Immerhin stehen ihren Filial- und Abteilungsleitungen zahlreiche Daten zur Verfügung, anhand derer sie die Hochs und Tiefs der künftigen Nachfrage einschätzen können. Beispiele dafür sind historische Umsatzzahlen, bevorstehende Abwesenheiten und Lohnprozentsätze. Doch allzu oft sind diese Zahlen nicht ohne Weiteres verfügbar oder stecken in diversen Systemen fest.
Eine Workforce Management Software bringt all das zusammen.
Durch nahtlose Integrationen und den Import von Daten machen die Admins in tamigo diese Zahlen für die Filialleitungen zugänglich, während sie die kommenden Wochen planen.
Besser noch: Eine Lösung wie tamigo automatisiert den Großteil dieser Prognosen. Beispielsweise durch die Erstellung von Bemannungsprofilen. Dabei handelt es sich um Visualisierungen empfohlener künftiger Personalbesetzungen, mit denen Ihre Filialleitungen planen können.
Lesetipp: Möchten Sie mehr dazu erfahren, wie Sie effizienter planen? Dann legen wir Ihnen unseren Beitrag "Smartes WFM: Endlich unkomplizierte Dienstpläne" ans Herz.
2. Ein Dienstplan, der für alle und überall verfügbar ist
Ein an die Wand gehefteter Dienstplan im Personalraum ist nicht ideal. Das ist nämlich buchstäblich der einzige Ort, an dem die Mitarbeitende ihre bevorstehenden Schichten sehen können. Und ein Foto davon zu machen, ist auch nicht sonderlich hilfreich.
Schließlich ist ein solcher Dienstplan schnell mit unübersichtlichen bekritzelten Notizen und Streichungen übersät, denn Schichten werden im Nachgang oft getauscht oder abgeändert – z. B. wenn Mitarbeitende an eine andere Filialen ausgeliehen werden.
Und wie werden die Mitarbeitenden auf dem Laufenden gehalten, wenn sie zu Hause sind? Normalerweise muss die Filialleitung alle Personen, deren Schichten betroffen sind, einzeln informieren. Ein ziemlich zeitaufwändiger und chaotischer Prozess.
Bei tamigo ist das jedoch ganz einfach. Die Dienstplanung ist vollständig digital und jederzeit in der mobilen App verfügbar. Wann immer die Leitung eine Änderung vornimmt, wird der Dienstplan automatisch aktualisiert und ist für alle sichtbar.
So können die Mitarbeitenden stets sicher sein, wann und wo sie arbeiten. Und Ihre Personalabteilung spart wöchentlich bis zu 80 Stunden an Verwaltungsaufwand.
Leseempfehlung: Erfahren Sie, warum Bijou Brigitte tamigo landesweit eingeführt hat.
3. Einfacher und regelkonformer Schichttausch
Durch den Schichttausch haben Ihre Mitarbeitenden deutlich mehr Kontrolle über ihre Schichtpläne. Außerdem fühlen sie sich wertgeschätzter – immerhin zeigt es ihnen, dass Sie auf ihre Bedürfnisse Rücksicht nehmen.
Dennoch kann der Schichttausch auch gewisse Nachteile mit sich bringen.
Für Filialleitungen können sie dazu führen, dass die falschen Personen die falschen Dienste übernehmen. Denn im Gegensatz zu anderen Einzelhandelsunternehmen sind in einem Supermarkt weitaus mehr unterschiedliche Kompetenzen in den verschiedenen Abteilungen erforderlich.
Und was vielleicht noch gravierender ist: Tauschaktionen können zu Verstößen gegen Verträge oder arbeitsrechtliche Vorschriften führen. Der Stoff, aus dem die Alpträume der Personalabteilung gemacht sind.
Die Einführung einer generellen Schichttauschpolitik ist ein effektiver erster Schritt, um all das zu verhindern. Wenn Sie noch einen Schritt weiter gehen wollen: Workforce Management Software rationalisiert den gesamten Prozess.
Dabei beantragen Ihre Mitarbeitenden den Schichttausch ganz einfach über eine App. E-Mails oder Formulare sind fortan nicht mehr nötig. Die Vorgesetzten können den Tausch im Anschluss unkompliziert genehmigen oder ablehnen. Ein deutlich einfacherer Prozess für alle Beteiligten!
Zudem ist es immer rechtskonform. Denn tamigo stellt automatisch sicher, dass die Tauschaktionen mit allen in Ihrem System konfigurierten Arbeitsgesetzen und Tarifverträgen übereinstimmen. Außerdem gewährleistet tamigo, dass Einsätze, für die bestimmte Qualifikationen erforderlich sind, nur von den entsprechenden Mitarbeitenden übernommen werden.
Verabschieden Sie sich von einer hohen Mitarbeiterfluktuation
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie die Mitarbeiterfluktuation berechnen und eine optimierte digitale Dienstplanung nutzen können, um die Fluktuation Ihres Personals effektiv zu reduzieren? Dann legen wir Ihnen unsere Informationsseite für den Lebensmitteleinzelhandel wärmstens ans Herz.